Hat man das richtige Instrument gefunden, gibt es nur noch eine Hürde zu nehmen, ehe es in den eigenen vier Wänden steht und man darauf spielen kann. Der Klaviertransport. Da man ein Klavier nicht mal eben in den Kofferraum laden und zuhause mit dem freundlichen Nachbarn die Treppe hoch in die Wohnung oder das Haus tragen kann und bei diesem Vorgang auch einiges schiefgehen kann, sollte man sich von Anfang an Gedanken über den Transport machen und die Möglichkeiten mit dem Händler besprechen oder für den Fall, dass man das Ganze online in die Wege leitet, sich genau über Lieferbedingungen und -Kosten informieren.
Die Reihenfolge entspricht unserer Priorisierung und Empfehlung. Der hauseigene Transportservice oder die Lieferung über ein kollaborierendes Partnerunternehmen welches für die Logistik zuständig ist, wird fast immer angeboten. In nahezu allen Fällen ist es der sicherste und zuverlässigste Weg, der am wenigsten Aufwand für einen selbst bedeutet. Sollte dieser Service nicht zur Verfügung stehen, man aber unbedingt bei diesem Händler sein Klavier kaufen wollen, kann man auch selbst ein Transportunternehmen beauftragen. Erfahrung, Know How und die entsprechende Ausrüstung müssen allerdings vorhanden sein. Am besten man engagiert ein Unternehmen, das explizit den Transport von Klavieren anbietet. Den Klaviertransport selbst in die Hände zu nehmen ist oft eine Herkulesaufgabe die sich als schwieriger herausstellt, als man zunächst annimt. Meist bereut man es sogar, sich wegen ein paar eingesparter Euro dafür entschieden zu haben. Denn Klaviere sind empfindlich, schwer und unhandlich. Macht man Fehler, wird das Instrument vielleicht schwer beschädigt und wird dadurch unspielbar oder aber es trägt üble Kratzer und Macken davon. Außerdem haftet in diesem Falle niemand für das Risiko von Transportschäden und man bleibt am Ende selbst auf den Kosten sitzen. Also besser Finger weg!
Der hauseigene Lieferservice ist meist – vor allem bei kleineren lokalen Händlern – auf einen Radius von 30 bis 50 Kilometern um das Unternehmen begrenzt. Einige Händler liefern aber auch über größere Strecken. Gegen Aufpreis versteht sich. Ansonsten stellt auch der Transport ins dritte Stockwerk oder das 10. in einem Hochhaus kein Problem dar, allerdings muss man auch hier in aller Regel tiefer in die Tasche greifen.
Bei einem Mietkauf ist es zudem wichtig darauf zu achten, ob die Transportkosten bei einem späteren Kauf evtl. angerechnet werden können. Auch das ist manchmal möglich.
Ein akustisches Klavier muss nach dem Transport in den eigenen vier Wänden unbedingt gestimmt werden. Für Laien und Amateure ist das nichts – da muss ein Profi her! Auch das Klavierstimmen ist meist in den Kosten enthalten und dieser Service sollte unter anderem als Kaufargument herangezogen werden.
Ein Pianotransport hat es in sich! Ein Klaviertransport ist eine echte Herausforderung und bereitet in der Regel nicht übermäßig viel Freude. Auch wenn man eine sportliche Herausforderung darin sieht – spätestens wenn es dann losgeht ist das Vergnügen meist verflogen. Also wann und warum sollte man den Transport selbst organisieren? Nur, wenn die Kostenersparnis groß genug ausfällt und man sich den professionellen Transport nicht leisten kann! Beim Spediteur sind all die Kosten bereits enthalten. Arbeitszeit, Abbau Aufbau Transport Fahrzeuge Personal Equiptmen Transportversicherung – ein Rundum-Sorglos-Paket sozusagen. In den meisten Fällen sollte man einen professionellen Transport bevorzugen.
Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, ein Klavier zu transportieren:
- Möglichkeit 1: Man nutzt den Service des Händlers der fast immer angeboten wird
- Möglichkeit 2: Man beauftragt ein Transportunternehmen
- Möglichkeit 3: Man organisiert und gestaltet den Transport selbst
E-Piano selber abholen
Digitalpianos kann man eigentlich immer selbst transportieren, wenn man sie beim Händler abholt. E-Pianos, Keyboards, Stagepianos und Digitalflügel bewegen sich mit Verpackung grob zwischen 20 und 150 Kilogramm. Zu beachten gilt, dass die Tasteninstrumente meist sehr sperrig und unhandlich sind. Beim Händler vor Ort – vor allem bei kleinen beschaulichen – hat man eigentlich immer eine helfende Hand. Einen Mitarbeiter, der einem hilft, das Instrument ins Auto einzuladen. Hat man sein Wunschinstrument schon gewählt, sollte man, wenn man nicht gerade einen Kleintransporter mietet (teurer als Versand), beim Händler nach den exakten Abmessungen mitsamt Verpackung erfragen. Man kann in diesem Falle aber auch online nach den Maßen suchen, da die Verpackung vom Hersteller ab Werk an sich immer dieselbe ist. Von Vorteil wäre jemand, der einem beim Einladen hilft. Aber auch hier geht einem vor Ort vielleicht jemand zur Hand.Klavier selbst transportieren?
Teure Klaviere (akustisch), Flügel, sehr große und schwere Instrumente: Besser nichts riskieren. Hier müssen Profis ans Werk. Wenn Sie selbst in Eigenregie agieren, greift keine Transportversicherung – es gibt nämlich keine! Gebrauchte, günstige, nicht so hochwertige Instrumente kann man durchaus selber transportieren. Den teuren Konzertflügel natürlich nicht – der ist schlicht eine oder zwei Nummern zu groß.Was Sie brauchen
- Helfer Je nach Größe, Gewicht und Schierigkeit beim Transport. Diese sollten unbedingt zuverlässig zur Verfügung stehen am vereinbarten Tag.
- Ausrüstung Für E-Pianos benötigt man nur ein paar starke Hände. Für Klaviere und Flügel immer auch das erforderliche Equipment, Spezialausrüstung. Die muss man nicht kaufen, man kann sie in der Regel auch ausleihen. Entweder gleich vor Ort beim Händler oder bei einem, der auf dem Weg liegt.
- Transporter Im Idealfall mit Hebebühne, bei sehr schweren Klavieren ist diese Pflicht.
- Verpackung und Schutz Verpackunsmaterialien, Schutzhüllen, Kantenschutz, Matten, Unterlagen, Kartonagen, um das Instrument bestmöglich schützen zu können.
- Wissen über Klavier Man sollte wissen, was man alles entfernen kann beim Transport und was man wie / besonders gut schützen muss, wie man was einpacken und polstern muss
- Utensilien für Sicherheit und Fixierung Sämtliche Befestigungsmaterialien für den Transport. Seile und diverse Spanngurte. Hier lautet die Devise, leiber zu viel bei sich zu haben als zu wenig.
Worüber man vorab nachdenken sollte
- Transport planen Genau abklären und wissen, wie man das Klavier durch Türen, aus Gebäude in Gebäude die Treppen hoch, runter, in Fahrzeug und wieder raus kriegen will. Den Ablauf am besten konkret planen und alles vor Ort ansehen und im Idealfall an engen stellen noch einmal nachmessen. Wo kann man es rollen, wo muss man es tragen, wo ist nur wenig Platz, wo nicht alle Helfer anpacken können etc. Gibt es einen Aufzug? Wie breit ist das Treppenhaus, muss man das Instrument evtl. Kippen? Und wenn ja – wie genau geht man die Sache an?
- Genau kalkulieren Kosten überschlagen, Gesamtkosten berechnen. Wenn der gesamte Transport mit Fahrzeug, Sprit, Equipment, Verpackungs- und Schutzmaterialien, Helfer mit Bewirtung, Essen etc. teurer kommt als ein profesioneller Klaviertransport, lassen Sie es am besten sein. Auch ein kleiner Aufpreis rechtfertigt den Stress, Aufwand, Schweiß und die Muskelarbeit nicht, die man sich sparen kann.
- Keine Transportversicherung Einer der größten Nachteile – deshalb sollte man genau abwägen, ob man das möchte. Transportschäden sind nicht so selten – auch dann nicht, wenn man wirklich alles gibt und sehr präzise und vorsichtig vorgeht. Mal schnell irgendwo hingeboxt wenn auch ganz leicht, und schon ist eine Delle, ein Kratzer oder ein Macken drin. Die Helfer sind oftmals nicht so vorsichtig, als wäre es ihr eigenes Instrument oder sehen im Klavier nur ein Möbelstück. Macht jemand einen Fehler und und das ganze Klavier rutscht ab und knall auf den Boden, kann man es unter Umständen gleich wieder nach draußen tragen und in den Transporter laden, weil der Klavierbauer eine Reperatur vornehmen muss. Nicht, dass das Ganze in Streit ausartet und sich die Wege trennen, man nicht mehr miteinander spricht. Wenn man selbst transportiert, muss man kleine Beschädigungen oder optische Einbußen unter Umständen hinnehmen. Natürlich geht es auch ohne.
- Zeit Die Zeit ist ein wesentlicher Faktor. Abbau, Verpacken, Transport, Aufbau, Entsorgung von Verpackungsmaterialien. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Auch der Transporter muss abgeholt und zurückgebracht werden, das sollte man mit einplanen.